17.11.2022

Schwangerschaft, Stillen & Impfung

Sie sind schwanger oder stillen und wissen nicht, ob Sie sich gegen Corona impfen lassen sollen? Folgendes sollten Sie wissen, bevor Sie Ihre Entscheidung treffen.

Empfehlung

Die COVID-19-Impfung soll im 2. oder 3. Trimenon in Abhängigkeit vom Impfstatus mit einem mRNA-Impfstoff vorgenommen werden. Bevorzugt soll Comirnaty verwendet werden, weil dafür die umfangreichsten Anwendungsbeobachtungen vorliegen. Ab einem Alter von 30 Jahren kann jedoch auch Spikevax verwendet werden. Ein routinemäßiger Schwangerschaftstest vor einer Impfung ist nicht notwendig. Im Falle einer rund um eine Impfung eingetretenen Schwangerschaft ergibt sich daraus jedenfalls keine Indikation für einen Schwangerschaftsabbruch. Die Schwangerschaft ist auch nicht als Risikoschwangerschaft einzustufen.
[Quelle: sozialministerium.at]

Stillzeit

Während der Stillzeit sind Impfungen gegen COVID-19 abhängig von möglichen Vorimpfungen empfohlen. Es gibt keine Hinweise, dass mRNA-Impfstoffe oder deren Bestandteile in die Muttermilch übertreten und sich daraus irgendein Risiko ableiten ließe. Dies ist auch bei Vektorimpfstoffen nicht zu erwarten.
[Quelle: sozialministerium.at]

Das sagt die Wissenschaft

Auswertungen der Daten des VAERS (Vaccine Adverse Events Reporting System, USA), eine offizielle Stellungnahme der EMA, des CDC sowie weiterer Gesundheitsbehörden und Fachgremien belegen die Ungefährlichkeit der Impfungen in der Schwangerschaft. Diese Einschätzung bestätigt eine weitere aktuelle Publikation über die Daten von fast 200.000 Frauen. Diese Publikation analysiert detailliert die Impfreaktionen und -nebenwirkungen und vergleicht die Daten mit ungeimpften Schwangeren. Hierbei wird angemerkt, dass Impfreaktionen innerhalb von sieben Tagen nach der Impfung etwas häufiger bei Schwangeren gemeldet wurden, jedoch keine schweren Nebenwirkungen. Wesentlich ist die Erkenntnis aus dieser Studie, dass weder Fehlgeburten noch Spontanaborte in der geimpften Gruppe (1,5%) häufiger als in der ungeimpften Kohorte (2,1%) waren.
[Quelle: Executive Report der GECKO-Sitzung vom 7. November 2022]

Zahlen, Daten, Fakten

Schwangere haben ein zwei- bis dreifach höheres Risiko schwer oder sehr schwer an COVID-19 zu erkranken als gleichaltrige Frauen, die nicht schwanger sind. Das Risiko einer Frühgeburt oder Präeklampsie ist bei an COVID-19 erkrankten Schwangeren um 17 % bzw. 10 % erhöht. Nach einer Impfung besteht eine deutlich geringere Wahrscheinlichkeit, nach einem Kontakt mit dem Virus zu erkranken. Im Falle einer Erkrankung ist ein wesentlich milderer Verlauf der Erkrankung zu erwarten.
[Quelle: BMSGPK]

Nutzen-Risiko-Evaluierung

Lassen Sie sich ausführlich von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt beraten und führen Sie eine individuelle und sorgfältige Nutzen-Risiko-Evaluierung durch.

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