16.11.2022

Long COVID

Haben Sie den Verdacht, an Long COVID zu leiden, wenden Sie sich an Ihre Hausärztin bzw. Ihren Hausarzt. Spezielle Patientengruppen können in Universitätskliniken im Rahmen verschiedener wissenschaftlicher Programme behandelt werden.

Definition

Long COVID beschreibt gesundheitliche Langzeitfolgen nach einer COVID-19 Erkrankung. Häufige Symptome sind zum Beispiel Kurzatmigkeit, Erschöpfung, verminderte Leistungsfähigkeit sowie Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme. Die Symptome können jedoch sehr verschieden sein. Long COVID umfasst eine langanhaltende COVID-19 Erkrankung (ab vier Wochen Symptomdauer) und das sogenannte Post-COVID-Syndrom (ab 12 Wochen Symptomdauer). Von Long COVID spricht man ebenfalls, wenn nach einer COVID-19 Erkrankung neue Beschwerden hinzukommen, die anderweitig nicht erklärbar sind.
[Quelle: sozialministerium.at]

Das sagt die Wissenschaft

Eine aktuelle Studie aus den USA (November 2022) zeigt, dass die Pandemie bei Millionen von Menschen zu neu auftretenden Nierenerkrankungen und anderen nicht übertragbaren Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und neurologischen Erkrankungen führen könnte. Hierbei handelt es sich um chronische Erkrankungen, die eine lebenslange Behandlung erfordern. Der Anstieg chronischer Krankheiten hat weitreichende Auswirkungen auf alle Bereiche unseres Lebens – einschließlich der Erwerbsbeteiligung, der wirtschaftlichen Produktivität und des gesellschaftlichen Wohlergehens. Da durch Long COVID mehr Menschen auf dauerhafte Gesundheitsversorgung angewiesen sein werden, stellt dies Gesundheitssysteme vor neue Herausforderungen.
[Quelle: Executive Report der GECKO-Sitzung vom 7. November]

Auswirkungen auf die mentale Gesundheit

Die teilweise schwerwiegenden physischen Symptome von Long COVID stehen in Zusammenhang mit der mentalen Gesundheit und dem psychischen Wohlbefinden (z.B. Schlafmangel, Stress, depressive Symptome) und umgekehrt. Diese negativen Effekte, insbesondere Depressions- und Angstsymptome, können sich zusätzlich durch die mit Long COVID verbundene Isolation und die Verringerung physischer Aktivitäten verstärken. Long COVID kann und muss deshalb auch als wichtiger Einflussfaktor auf das psychische Wohlbefinden verstanden werden.
[Quelle: Executive Report der GECKO-Sitzung vom 23. November]

Prävention

Eine israelische Studie zeigte dieses Jahr, dass die Impfung das Risiko für Long COVID deutlich senkt. Die Autor:innen schlossen aus ihrer Untersuchung, dass eine Impfung mit mehr als zwei Dosen mit einem geringeren Risiko verbunden war, die häufigsten postakuten COVID-19-Symptome zu bekommen. Weitere Analysen weisen darauf hin, dass der Schutz der Impfung vor Long COVID bei Personen ab 60 Jahren eventuell besonders ausgeprägt ist.
[Quelle: Executive Report der GECKO-Sitzung vom 19. September]

Weiterführende Informationen

Nähere Informationen zu Long COVID sowie zur Diagnose und Therapiemöglichkeiten bietet das Gesundheitsportal gesundheit.gv.at

Nähere Informationen zur Versorgung von Long COVID-Betroffenen bietet das BMSGPK auf seiner Website unter sozialministerium.at/Corona/allgemeine-informationen/long-covid.html

Nähere Informationen und Links zum aktuellen Forschungsstand bietet die GECKO auf ihrer Website unter bundeskanzleramt.gv.at/themen/gecko/publikationen-gecko.html

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